Willingen ist bereit für den Skisprung-Weltcup
02.Februar 2024

Willingen ist bereit für den Skisprung-Weltcup

02
Februar
Erstellt von Friederike Weiler - Pressechefin SCW
Kategorie: Club-News, FIS World Cup 2023/24, Weltcup-News, Skispringen
2024
02 .Februar 2024
Kategorie: Club-News, FIS World Cup 2023/24, Weltcup-News, Skispringen
Erstellt von Friederike Weiler - Pressechefin SCW

Wasserwaage, Rollbandmaß und Alulatte waren gestern an der Mühlenkopfschanze besonders gefragt. Denn bevor die besten Skispringerinnen und Skispringer der Welt über den Bakken gehen können, stand die Schanzenabnahme durch die Technischen Delegierten des Ski-Weltverbandes FIS an. Ohne ihr Okay geht auch in Willingen nichts.

Willingen - Der Amerikaner Reed Zuehlke (TD) und sein Assistent, der Norweger Kristian Brenden, die dieses Wochenende mit Rennleiter Volkmar Hirsch vom Ski-Club Willingen die Jury bilden, nahmen die Schanze genauestens unter die Lupe: vom Sprungturm bis zur Anlaufspur, vom Aufsprunghügel bis zum Auslauf. Begleitet wurden sie von Schanzenchef Andreas Rohn sowie Torben Hirsch, Assistent des Rennleiters.

Ist die Anlaufspur breit und tief genug? Passt der Stufenabstand am Anlaufturm? Ist der Abstand von der Anlaufspur bis hoch zum Startbalken groß genug, damit die Schuhe der Sportlerinnen und Sportler nicht hängen bleiben? Alles wurde penibelst abgemessen und notiert.

Zuerst wurde ein Plan des neuen Springerlagers begutachtet, dann ging es hoch auf den Anlaufturm und von dort aus wurde Station für Station bis hinunter in den Auslauf abgegangen. Dort, wo die Springer den Schanzentisch verlassen, gingen Zuehlke und Brenden in die Knie und beugten sich dicht über die Anlaufspur, um nachzumessen, ob die letzten Meter des Anlaufs auch so gerade verlaufen, wie es vorgeschrieben ist und ob die Tiefe passt. „Die Spurtiefe muss mindestens drei Zentimeter betragen, wir liegen bei 3,6 Zentimetern“, sagte Volkmar Hirsch. Das passte also.

Zu beanstanden hatten Zuehlke und Brenden allerdings, dass die Kamera, die in die Anlaufspur eingelassen ist, noch etwas tiefer eingegraben werden muss. Außerdem wurde vermerkt, dass die Plexiglasbande, die vom Startbalken bis hinunter zum Schanzentisch verläuft, an einigen Stellen noch richtig festgeklebt werden müsse. „Die beiden sind super genau“, stellte Volkmar Hirsch fest. Deswegen wurde für Freitagmorgen auch noch mal ein weiteres Treffen zum Nachmessen vereinbart.

„Wir verlassen den Anlauf jetzt lieber mal, damit das Team weiterarbeiten und die Spur noch einmal fräsen kann“, sagte Reed Zuehlke, der erstmals in Willingen für den regelkonformen Ablauf des Weltcups verantwortlich ist. Dann war der erste Teil ihrer Inspektion durch. Es ging weiter zum Hang.

 

Auch der zweite Teil der Inspektion verlief nicht ganz so glatt. Für den Ski-Club blieben noch Hausaufgaben zu machen. An einigen Ecken der Bande fehlte am Rand noch Schnee, außerdem waren Zuehlke noch zu viele Wellen im Hang. „Die Seiten werden noch mit Schnee aufgefüllt und das Tretkommando weiß auch, was es noch zu tun hat“, sagte Volkmar Hirsch und fügte an: „Danach kommt der Hobel zum Einsatz, womit der Hang abgezogen wird und dann ist die Schanze startklar.“

Gut zweieinhalb Stunden inspizierten Zuehlke und Brenden die komplette Anlage. Nach dem Rundgang zeigten sie sich sehr zuversichtlich, dass bis heute um 12 Uhr alles startklar ist. „Die warmen Temperaturen in den vergangenen Tagen haben es nicht leicht für das Team hier gemacht, es war eine extrem schwierige Aufgabe, die Schanze so zu präparieren. Die Mannschaft hat hart gearbeitet und ihr Bestes gegeben.“

Volkmar Hirsch fügte an: „Es gibt noch einiges zu tun, es wird wieder einmal eine Herausforderung.“ Aber keine, vor der die erfahrenen Helfer in Willingen Angst haben. Auch wenn die Kontrolleure es in diesem Jahr besonders genau nehmen: Rechtzeitig zum Start wird die Mühlenkopfschanze sprungbereit sein.