Weltcup-Splitter 21.04.2016
21.April 2016

Weltcup-Splitter 21.04.2016

21
April
Erstellt von SC-Willingen
Kategorie: Weltcup-News
2016
21 .April 2016
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Nach fluege.de:  Auch Elan zieht sich aus Sprungsport zurück
Willinger Skispringer im Moment nicht betroffen

Neue Hiobsbotschaft für das Skispringen: Nach fluege.de zieht sich jetzt auch Elan aus dem Sprungsport zurück.  Die Weltcup-Gesamtsieger im Skispringen, Peter Prevc  aus Slowenien und  Sara Takanashi aus Japan, und nicht nur die, müssen künftig ohne die Sprungski der slowenischen Firma "Elan" auskommen. Der Wintersport-Ausrüster hat nach Jahrzehnten im Skisprung-Sport beschlossen, sich aus dieser Sparte zurückzuziehen. Elan nannte als Grund, dass die Investitionen in das Skispringen nicht mehr rentabel sind.

Und dies offenbar trotz eines Peter Prevc, der in der vergangenen Saison 15 Siege (Rekord) gefeiert hat sowie den WM-Titel, den Tourneesieg und erstmals auch den Gesamt-Weltcup geholt hat. Die Japanerin Takanashi dominiert das Frauenskispringen wie keine andere zuvor. "Basierend auf unserer neuen Strategie, haben wir uns entschieden, das Skisprung-Programm nicht mehr zu finanzieren", erklärte das Unternehmen in einer Aussendung. Elan sucht für seine etwa 800 Ski umfassende Produktion einen Käufer.

Bleiben auf dem Markt Fischer, Sport2000 und Löffler. Die beiden Willinger Topspringer Stephan Leyhe (Foto links), der für Sport2000 den ersten Podestplatz überhaupt im FIS-Cup geholt hatte,  und Paul Winter werden von Sport2000 ausgerüstet und sind vorerst aus dem Schneider. Als Ersatz für fluege.de war auch der Allendorfer Heiztechnikhersteller Viessmann angesprochen worden, für den dies allerdings kein Thema ist, obwohl schon vor sechs Jahren über einen Viessmann-Ski spekuliert worden war.

Auch die "fluege.de"-Story war eine wenn auch offenbar nur kurze Erfolgsgeschichte und hatte das Skispringen revolutioniert: Die im thüringischen Floh-Seligenthal von der „Fluege.de Sprungskiproduktions GmbH“, einer Tochter des Leipziger Internet-Riesen Unister, mit den markanten blauen Latten trugen u.a. die Weltmeister Sarah Hendrickson, Wolfgang Loitzl), die Olympiasieger Andreas Wank, Andreas Wellinger,  Weltrekorden Anders Fannemel oder Vierschanzentournee-Gesamtsieger Thomas Diethard zum Erfolg. Ab kommenden Winter gibt es auch keine fluege.de-Ski mehr, auch nicht für Richard Freitag.

Schlüsselfigur in der Geschichte, in der ein Internet-Reise-Unternehmen  plötzlich Sprungski herstellte, war Georg Reichart (70). „Ich wurde gefragt, ob ich mich um die zum dritten Mal in Insolvenz gegangene Firma Germina kümmern könnte“, erzählt der Bayer. Ski produzieren und verkaufen ist ein schwieriges Geschäft, erst recht bei Sprungski. Der Markt beträgt nur 2000 bis 2500 Paar jährlich, damit kann niemand Geld verdienen.

Doch Reichart hatte die geniale Idee, den Sprungski als Werbefläche zu vermarkten und so Investitionen zu generieren. Er trug den Plan etlichen Firmen vor, holte sich Absagen. Dieter Thoma stellte den Draht zu Unister her, im April 2010 kam es in Leipzig zum entscheidenden Gespräch: So einfach lief das mit Ski als Werbefläche aber nicht. Die Regeln des Weltverbandes sagen eindeutig: Auf den Ski darf nur der Name des Produzenten stehen. Also wurde die „fluege.de Sprungski­produktions GmbH“ gegründet und so elegant die FIS-Bestimmung erfüllt.

Im ehemaligen Germina-Werk in Thüringen stehen die Maschinen aus DDR-Zeiten, dort arbeiten Experten, die schon immer Sprungski hergestellt haben. Peter Lange, zu den großen Zeiten von Sven Hannawald und Martin Schmitt Techniker der DSV-Springer, holte man an Bord. Auch die Verpflichtung von Pierre Heinrich als Chef des Service-Teams erwies sich als Glücksgriff.

Geht es nun allein mit Sport2000 weiter? Reichart: „Für Sport 2000 produzieren wir ja weiterhin Ski. Und aktuell sind wir dabei, für fluege.de Ersatz zu akquirieren“. Interessenten gebe es reichlich.“ Namen werden allerdings noch nicht genannt.

Freitag beeindruckt vom Eddie the Eagle-Film

Wie auch Willingens ehemalige Biathletin Carolin Hennecke oder Julia Tielmann, die Tochter von FIS-Koordinator Horst Tielmann, war Skispringer Richard Freitag bei einer Viessmann -Sondervorführung des Kinofilms "Eddie the Eagle -Alles ist möglich' im Mathäser-Filmpalast beeindruckt von dem Streifen, bei dem Michel Schmidts Vorspringer die Skisprung-Szenen gedoubelt hatten. "Chapeu", schwärmte Freitag und zog seine Viessmann-Mütze vor den Filmemachern. Und auch Caro und Julia waren über dem Film nicht mehr ganz so traurig, dass sie nicht in Willingen beim Empfang für Nadine Horchler und Stephan Leyhe sein könnten. Foto: J.Tielmann - R.Freitag - C.Hennecke

Kruczek soll es in Italien richten

Lukasz Kruczek (40) wird neuer Trainer der italienischen Skispringer. Er betreute das Nationalteam seines Heimatlandes von 2008 bis 2016 und führte Kamil Stoch in dieser Zeit zu zwei Olympiasiegen in Sotschi und dem Gesamtweltcupsieg. "Mit seiner Professionalität und seinem Know-How wollen wir die Herren-Mannschaft nach einer schwierigen Saison neu strukturieren. Das Ziel ist es, so bald wie möglich wieder ein wettbewerbsfähiges Team zu haben,“ heißt es dazu in Italien. Im vergangenen Winter holte mit Sebastian Colloredo nur ein italienischer Springer Weltcuppunkte. Kruczeks Nachfolger in Polen ist Stefan Horngacher.

Roar Ljökelsöy in Schusters Trainerstab 

Norwegens zweimaliger Skiflug-Weltmeister Roar Ljökelsöy soll den  DSV-Adlern um Vorflieger Severin Freund Flügel machen. Bundestrainer Werner Schuster holte den 39-Jährigen wie auch den früheren Weltklasse-Kombinier Jens Deimel und Christian Winkler als Assistenten in sein Trainerteam. Damit soll die Lücke geschlossen werden, die durch den Abgang des bisherigen Co-Trainers Stefan Horngacher entstanden ist, der Chefcoach der Polen wird.

"Von Ljökelsöy erwarten wir uns neue Impulse für unsere Top-Athleten sowie für die Bereiche Technik und Material", sagt Werner Schuster: "Darüber hinaus herrscht in Norwegen eine andere Skisprungkultur, die sich nicht zuletzt in der Disziplin Skifliegen zeigt. Gerade hier hat die Mannschaft noch großes Potential, das wir mit Unterstützung des mehrmaligen Weltmeisters Ljökelsöy erschließen wollen."

Ammann beginnt im Mai wieder

Einziger Skispringer im Schweizer Nationalteam ist der vierfache Olympiasieger Simon Ammann, der den letzten Winter auf Rang 15 im Gesamtweltcup beendete. Gregor Deschwanden, in der letzten Saison ebenfalls Mitglied des Nationalteams, verlor hingegen diesen Status und steht nun gemeinsam mit Luca Egloff, Pascal Kälin und Kilian Peier im A-Kader. Die Vorbereitung auf die neue Saison hat für die Schweizer Springer bereits letzte Woche mit einem Trainingslager in Spanien begonnen, wo Koordinations-, Kraft- und Konditionstraining auf dem Programm stand. Simon Ammann war bei dieser Reise mit dem Team nicht dabei. Der Routinier steigt erst Anfang Mai wieder ins Training ein. Pascal Kälin, der sich Anfang April einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hatte, nahm hingegen trotz dieser Verletzung am ersten Trainingslager der Saison teil.

Schlierenzauer beim Papst

38 Sportlerinnen und Sportlern, darunter auch Skispringer Gregor Schlierenzauer,  sowie zahlreichen Funktionären des Österreichischen Skiverbandes erhielten eine Sonderaudienz bei Papst Franziskus.  Präsident  Peter Schröcksnadel überreichte eine Spende für die Unterstützung zweier Hilfsprojekte. Nach dem beeindruckenden Treffen mit dem Hl. Vater gab es für Schlieri  und Co auch noch eine Besichtigung der Sankt Peter Basilika - Heilige Pforte und Petersplatz. „Das war ein ganz spezieller Moment. Bodenständig. Energiebringend. Berührend. Den Papst die Hand zu schütteln und ihm in die Augen zu schauen, war ein sehr schönes Erlebnis," meinte der ÖSV-Adler, der z.Zt. in der Reha um sein Comeback kämpft.

Diethart trainiert schon wieder

Der in Brotterode schwer gestürzte Österreicher Thomas Diethart hat seine Verletzungen bis auf leichte Schmerzen im Rücken fast auskuriert. Der Vierschanzentournee-Sieger von 2014 hat das Training wieder aufgenommen und will ganz normal in die Saison-Vorbereitung starten. Er freut sich wieder aufs Skispringen und würde auch am 11.12.Februar 2017 wieder in Brotterode antreten, wenn er zum österreichischen Continental Cup-Aufgebot gehört.
Neben Brotterode richten im kommenden Winter in Deutschland noch Titisee-Neustadt (7./8. Januar) und Garmisch-Partenkirchen (14./15. Januar) Continental Cups der Skispringer aus.

Skiflugschanze in Oberstdorf wird modernisiert

Oberstdorf bekommt für die Skiflug-WM 2018 ein neues Wahrzeichen. 2013 ist das Zertifikat der FIS für die Heini-Klopfer-Schanze ausgelaufen. Um den gestiegenen Ansprüchen für eine Weltmeisterschaft gerecht zu werden, muss die gesamte Skifluganlage komplett umgebaut werden. 

Das Schanzenprofil, der Anlauf und auch der Aufsprunghügel werden erneuert, die über 40 Jahre alte Sesselbahn und der Sprungrichterturm ersetzt. Der 11,7 Millionen teure Umbau wird zum Großteil von Bund und Land finanziert. 

Die Heini-Klopfer-Schanze ist eine von derzeit nur fünf Skiflugschanzen weltweit und die einzige dieser Art in Deutschland. Die Anlage, eine spektakuläre freistehende Spannbeton-Konstruktion im Stillachtal südlich der Marktgemeinde, wurde in den 70er- und 80er-Jahren errichtet. Benannt ist die Schanze nach der Oberstdorfer Skisprunglegende Heini Klopfer. Er war es auch, der als Architekt 1950 die erste Skiflugschanze im Stillachtal als Holzkonstruktion erbaute. Matti Nykänen erzielte mit 185 m die bisher größte Weite im Allgäu.