Weltcup-Splitter 15.12.2016
Mit Lillehammer-Team nach Engelberg
Fahrt in Richtung Tournee aufnehmen
Markus Eisenbichler, Richard Freitag, Severin Freund, Karl Geiger, Stephan Leyhe, Andreas Wank und Andreas Wellinger vertreten die deutschen Farben beim Weltcup in Engelberg. "Dort erwartet uns nach dem Umbau des Schanzentisches eine neue Anlage, die wohl Weiten um die 140 Meter zulässt. Wir sind sehr gespannt auf die Wettkämpfe, “ erklärte Bundestrainer Werner Schuster. „Wie bereits nach dem Weltcup in Klingenthal haben wir auch in Lillehammer die optimalen Bedingungen genutzt und absolvierten am Montag noch eine Trainingseinheit auf der Schanze. Lillehammer ist eine sehr effiziente Trainingsanlage. Entsprechend groß war der Mehrwert der Einheit, die wir am Vormittag unseres "Reisetages" absolvierten. Mit diesen zusätzlichen Trainings im Anschluss an die Weltcup-Wochenenden wollen wir generell Fahrt Richtung Tournee aufnehmen und sprungtechnische Abläufe festigen.“
David Siegel sei zwar aktuell auf dem Weg der Besserung, er wird aber in Engelberg erneut pausieren müssen, um die Reizung im Fußgelenk nachhaltig auszuheilen. „David ist ein Vollblutsportler, entsprechend schwer fällt ihm die medizinisch verordnete Zwangspause. Hinsichtlich der weiteren Saison ist diese aber leider unumgänglich. Wie bereits in Lillehammer wird für ihn Andreas Wank ins Team rücken, “, ergänzte der Österreicher vor der Reise in die Schweiz.
Prevc-Trio startet in Engelberg
Novum im Weltcup: In Engelberg gehen alle drei Prevc-Brüder gemeinsam an den Start: Nach seinen Siegen im Continental Cup in Vikersund erhält Cene Prevc einen Startplatz in der slowenischen Mannschaft. Auch der Weltcup-Spitzenreiter Domen und der Gesamtsieger 2015/16 Peter Prevc (Foto) gehören natürlich weiter zum Team von Cheftrainer Goran Janus. Der verzichtet auf Jaka Hvala. Der 23-Jährige war bei den Wettbewerben in Kuusamo, Klingenthal und Lillehammer am Start, blieb bei allen Wettkämpfen bislang aber ohne Punkte. Noch nicht entscheiden ist, ob Domen in diesem Winter erstmals auch am Skifliegen teilnehmen darf. Die Familie Prevc hat fünf Kinder. Auch die Schwester ist Skispringerin, nur der siebenjährige Nachzügler noch nicht.
Norbert König moderiert in Willingen
Mit Norbert König als Moderator geht das ZDF beim Kultweltcup vom 27.bis 29. Januar an der Mühlenkopfschanze an den Start. Das freut besonders Dirk Wilke aus dem Weltcup-Presseteam, der bei einem der letzten Einsätze Königs im Waldecker Upland mit ihm Freundschaft schloss. „Er ist der König vom ZDF, ich der König von Usseln“, meinte Wilke damals stolz. Norbert König moderierte schon gemeinsam mit Willingens Olympiasiegerin Petra Behle Biathlon im ZDF.
Willingen international
Der Kultweltcup auf der Mühlenkopfschanze ist Jahr für Jahr weltweit ein Thema. Über die Homepage www.weltcup-willingen.de informieren sich regelmäßig Fans aus 30 Länder, von China über Neuseeland und sogar Brasilien sowie aus ganz Europa über die Vorbereitungen auf und das aktuelle Geschehen rund um die Mühlenkopfschanze. Auch auf Facebook und bei Twitter ist Willingen längst rund um die Uhr ein Thema. Kartenbestellungen kommen aus Holland, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Norwegen, Finnland und nicht erst seit dem neuen Höhenflug der jetzt von Stefan Horngacher trainierten Polen um Kamil Stoch auch Polen. Galt Willingen schon immer wegen der tollen Stimmung an der größten Großschanze der Welt als das „deutsche Zakopane“ so mischten sich in den vergangenen Wintern nicht nur beim Doppelsieg des späteren Doppel-Olympiasiegers Stoch mehr und mehr polnische Fahnen unter das Flaggenmeer im Auslauf der Mühlenkopfschanze, das bis dahin von schwarz-rot-gold beherrscht wurde. Auch im polnischen Fernsehen ist Willingen längst ein Quotenhit und auch unter den Medienvertretern stellen die Polen inzwischen das größte ausländische Kontingent. Auch Adam Malysz hatte im Waldecker Upland schon viele Fans, er kehrt vom 27. bis 29. Januar als nordischer Sportdirektor in das Strycktal zurück.
Tu felix Austria
Du glückliches Österreich! Die Alpenrepublik dominierte nicht nur viele Jahre lang neben dem alpinen Rennsport auch das Skispringen, es hat sich nicht nur wegen des nordischen Zentrums in Stams auch in Sachen Ausbildung und Trainern Weltruf verschafft. Derzeit gleicht der Weltcup der Skispringer einer „Österreichischen Championsleague“ auf dem Trainerturm. Der frühere Weltklasse-Skispringer Heinz Kuttin ist eingesprungen, als Alexander „Pointex“ Pointner aus familiären Gründen abgesprungen war, Deutschland schwört auf Werner Schuster, Norwegen auf Alexander Stöckl, Tschechien auf Richard Schallert, Polen setzt unter Stefan Horngacher zu einem neuen Höhenflug an und Finnland will mit Andreas Mitter aus der Krise kommen. Doch nicht nur auf der ganz großen Bühne dominieren die Trainer aus Österreich. Erinnert sei auch an Fabian Ebenhoch, der sich im Frauenskispringen einen Namen gemacht, Andreas Felder oder Nik Huber bei den Kombinierern und nicht zuletzt auch Heinz Koch im Stützpunkt Willingen/Winterberg, dessen Namen mit Stephan Leyhe, David Winkler, Paul Winter oder Lennart Weigel untrennbar verbunden ist.
Neumayer zurück an der Mühlenkopfschanze
Beim Weltcup und dem anschließenden Continental 2016 war Michael Neumayer (zwieter von rechts) noch am Start. Inzwischen hat er seine erfolgreiche Laufbahn beendet, kehrt aber zum Kult-Weltcup 2017 an die Mühlenkopfschanze zurück. Der Ex-Skispringer hat eine TD-Ausbildung bei der FIS begonnen und steht schon in diesem Winter als Materialkontrolleur dem Österreicher Sepp Gratzer zur Seite, der nach einer Operation etwas kürzer treten muss. So bleibt der Kontakt zu den „alten Kameraden“ bestehen, bei denen Neumayer jedoch kein Pardon kennt oder gar ein Auge zudrückt.
Schlierenzauer noch nicht dabei
Gregor Schlierenzauer (Foto) wird noch nicht in Engelberg springen und will nach dem Training auf der Normalschanze in Seefeld erst noch einige Einheiten auf einer Großschanze absolvieren. „Da ich in den letzten 10 Monaten körperlich gar nichts gemacht habe, fehlt mir die Sprungkraft und das Potenzial von der Muskulatur. Das geht nicht von heute auf morgen, aber trotzdem geht tagtäglich ein bisschen mehr", sagte Schlierenzauer in einem ORF-Interview. Pascal Kälin hat inzwischen den „First Jump“ auf der neuen Engelberger Schanze unter Flutlicht gemacht. Die Premiere eine Woche vor den beiden Weltcup-Skispringen ist gelungen und sagt weite Sprünge voraus.
Severin Freund als Botschafter
Severin Freund ist ein „Gesicht der Special Olympics 2017 in Willingen“. Mit einer Video-Botschaft warb der Skispringer für die nationalen Winterspiele und ist auch auf dem offiziellen Plakat zu sehen. Susanne Gawlyta organisiert vor Ort zusammen mit der früheren Willinger Biathletin Cindy Bartmann die Vorbereitungen auf das Ereignis im März. Spontan erklärten sie sich auch bereit, beim Kultweltcup auf der Mühlenkopfschanze Ende Januar als „Free Willie“ dabei zu sein.