Weltcup-Splitter 01.04.2018
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.April 2018
Kategorie:
Weltcup-News
Erstellt von SC-Willingen
Willinger Weltcup-Macher nach Zürich
Hofer stellt neue Skisprung-Formel vor
Nach Gate- und Wind – auch Frauen-Bonus
Keine Osterpause für die Willinger Weltcup-Macher. FIS-Renndirektor Walter Hofer hat OK-Präsident Jürgen Hensel, Rennleiter Volkmar Hirsch und Schanzenchef Wolfgang Schlüter für Sonntag, 1. April zu einer Geheimsitzung nach Zürich eingeladen. Dort will der Österreicher zusammen mit seiner für das Frauenskispringen zuständigen Kollegin Chika Yoshida aus Japan die neue Geheimformel für gemeinsame Wettkämpfe von Skispringerinnen und Skispringern im kommenden Winter präsentieren. In die Gate- und Wind-Formel haben die Chefanalytiker des Internationalen Skiverbandes nach vergleichenden Berechnungen der Weltcupspringen auf der Großschanze am Holmenkollen jetzt auch noch eine Geschlechtsformel eingebaut. In Oslo hatte es heuer auch einen Frauenweltcup auf der Großschanze gegeben, dessen Ergebnisse wurden mit denen der Männer bei der RAW AIR-Tour analysiert und hochgerechnet..
Ausgerechnet am Weltfrauentag hatten Hofer und Yoshida darüber informiert, dass schon ab der kommenden Saison analog zum Biathlon die Frauen und Männer ihre Wettkämpfe auf der Großschanze gemeinsam an einem Ort austragen sollen und auch mehr Mixed-Wettbewerbe geplant sind. Allerdings war dabei noch nicht die Rede, dass es auch Einzelspringen geben soll, bei denen sich Frauen und Männer im direkten Duell messen werden. „Die neue Formel macht es möglich, neben Wind und Gate gibt es zusätzlich einen Frauen-Bonus für die Skispringerinnen“, so Hofer. Dieser soll wie schon andere neue Regeln in der Vergangenheit beim Sommer-Grand-Prix in Hinterzarten erstmals getestet werden.
Allerdings müssen die FIS-Gremien noch entsprechende Regeländerungen vornehmen. Etwa das auch Frauen auf Großschanzen (Ausnahme Flugschanzen) springen und jetzt sogar gemeinsam in einem Wettkampf springen dürfen. Auch auch einer deutschen Schanze soll schon im kommenden Winter ein gemeinsames Weltcup-Wochenende stattfinden. "Wir hätten gern einen deutschen Ort dabei. Noch nicht die der Vierschanzentournee. Aber in Deutschland kommen auch an andere Orte viele Fans", sagte Hofer der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". Kandidaten wären Klingenthal, Willingen - und Titisee-Neustadt.
Die Kleinstadt im Schwarzwald nannte Hofer explizit als Beispiel: "In Titisee steht uns nur eine Schanze zur Verfügung, dort könnten jetzt auch die Frauen mitspringen". Eine Tournee für Frauen sei ebenfalls geplant. "Wir hätten sie 2019 gern bei der Raw Air dabei", sagte Hofer. Die wird derzeit von den Männern in Oslo, Lillehammer, Trondheim und Vikersund ausgetragen.
Beim Ski-Club Willingen ist man überrascht, dass offenbar auch die größte Großschanze der Welt für die Emanzipation im Skispringen im Gespräch ist. „Wir werden uns die Pläne anhören. Schließlich hatten wir mit Eva Ganster schon die erste Vorspringerin auf der Mühlenkopfschanze und stellen mit Angelika Göbel auch eine FIS-Kampfrichterin“, erklärte Jürgen Hensel zum dem überraschenden „Oster-Ei“. Und mit Jenna Mohr und Anna Häfele kamen die ersten und damals auch besten Skispringerinnen aus dem Waldecker Upland, wo Michelle Göbel in deren Fußstapfen treten soll.