Fragen und Antworten rund um den FIS Skisprung COC
24.Januar 2024

Fragen und Antworten rund um den FIS Skisprung COC

24
Januar
Erstellt von Friederike Weiler - Pressechefin SCW
Kategorie: Club-News, COC 2024, Skispringen
2024
24 .Januar 2024
Kategorie: Club-News, COC 2024, Skispringen
Erstellt von Friederike Weiler - Pressechefin SCW

Bereits an diesem Wochenende geht es auf der Mühlenkopfschanze um Punkte. Denn auch die „zweite Liga“ der Skispringer trägt Wettkämpfe in Willingen aus: Beim Continentalcup, für den der Ski-Club zuletzt 2021 Gastgeber war, gibt es zwei Entscheidungen, für die gut 40 Athleten gemeldet sind. Wer darf überhaupt beim Conticup antreten, wer führt das Feld an und was bedeutet es organisatorisch für den Veranstalter, vor dem Weltcup noch einen weiteren Wettkampf auszutragen – Fragen und Antworten.

 

Ob man ihn nun Conticup, COC oder Continentalcup nennt – was ist das überhaupt für ein Wettbewerb?

 

Der Skisprung-Continentalcup, abgekürzt COC, früher auch Interkontinentalcup, ist eine seit 1991 jährlich vom Weltskiverband (FIS) ausgerichtete Wettkampfserie. Sie folgte auf den Europacup und ist die zweithöchste Wettkampfklasse, direkt nach dem Weltcup.

 

Wer darf teilnehmen?

 

Startberechtigt im Continentalcup sind Springer, die bereits Weltcup-, Grand Prix- oder Continentalcup-Punkte erzielt haben. Außerdem Athleten, die beim FIS-Cup (Wettkampfserie unterhalb des COC) in der vergangenen oder der laufenden Saison mindestens einen FIS-Cup-Punkt erreicht haben. Die meisten Nationen nominieren für den COC die Springer ihres B-Kaders, zumal Startplätze im Weltcup für jede Nation begrenzt sind. Formschwache Athleten des A-Kaders werden häufig in den COC „versetzt“, um wieder in Form zu kommen und Selbstvertrauen zu sammeln. So trifft man neben vielen Talenten und Springern aus schwächeren Skisprung-Nationen oft auch Olympia-Sieger und andere Altstars, wie beispielsweise den 51-jährigen Noriaki Kasai, der am 20. und 21. Januar beim Conticup in Sapporo am Start war. Der Japaner sicherte sich übrigens auch schon drei Weltcupsiege in Willingen.

 

Was bedeutet der Conticup organisatorisch für den Ski-Club Willingen?

 

„Auch beim Continentalcup wollen wir Weltcup-Niveau zeigen“, sagt Markus Hensel, Geschäftsführer des Ski-Club Willingen. „Für den reinen Sportbetrieb ist der Conticup genauso aufwändig wie der Weltcup, daher steht für die freiwilligen Helfer eine Doppelbelastung an. Das wird nicht einfach und wir wissen, was wir den Helfern zumuten. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir insgesamt auf 1600 freiwillige Helfer zurückgreifen können, ohne die weder Conti- noch Weltcup möglich wäre.“ Beim Conticup selbst werden circa 400 freiwillige Helfer mit im Einsatz sein. Auch die zweite Garde braucht Hotel, Fahrdienst, eine bestens präparierte Schanze und vieles mehr.

 

 

 

Wie sieht das Programm dieses Wochenende aus?

 

Es stehen sowohl Samstag als auch Sonntag Einzelspringen auf dem Plan. Am Samstag geht’s mit dem offiziellen Training ab 14.30 Uhr los, um 17 Uhr folgt der erste Durchgang, direkt danach der Finaldurchgang. Die Siegerehrung folgt im Anschluss. Der Sonntag startet bereits um 10 Uhr mit dem Probedurchgang. 11.30 Uhr folgt der erste Wertungsdurchgang, danach stehen der zweite Durchgang sowie die Siegerehrung an.

 

Und welche Athleten sind in Willingen am Start?

 

Gut 40 Skispringer aus acht Nationen werden beim Continentalcup erwartet. Das Feld ist wie so oft eine Mischung aus Talenten und formschwachen, prominenten Altstars. Für das deutsche Team werden voraussichtlich Constantin Schmid, Felix Hoffmann, Luca Roth, Finn Braun, Martin Hamann und Eric Hoyer starten, ebenso Simon Spiewok, der eine Zeit lang das Willinger Sportinternat besucht hat.

 

Wer führt die Gesamtwertung des Conticups an?

 

Der Norweger Robin Pedersen liegt derzeit mit 800 Punkten vor dem Österreicher Clemens Leitner (541 Zähler). Für den 27-Jährigen ist die Mühlenkopfschanze nicht unbekannt, bereits 2020 war er beim Weltcup am Start und sicherte sich Rang 22. Als bester Deutscher folgt der 26-jährige Felix Hoffmann (SWV Goldlauter) mit 430 Punkten auf Rang vier, der erstmals beim Conticup 2021 am Mühlenkopf sprang. Constantin Schmid (WSV Oberaudorf) folgt auf Platz neun. Einige Springer, wie auch Schmid, wechseln auch mehrfach in einer Saison zwischen COC und Weltcup hin und her, sodass es oftmals zu keiner kontinuierlichen Teilnahme am Continentalcup kommt, weshalb dessen Gesamtsieger nicht zwangsläufig auch der beste Springer sein muss.

 

Wo bekomme ich Karten für den Conticup?

 

Tickets werden ausschließlich an der Tageskasse verkauft, einen Vorverkauf gibt es nicht. Am Samstag ist Einlass ab 14 Uhr, am Sonntag ab 9.30 Uhr. Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder haben freien Eintritt. Auch beim Conticup gibt es Getränke- und Essensstände. Die Anreise per Bahn gestaltet sich am Wochenende wegen des Streiks schwierig, es stehen aber ausreichend Parkplätze am Stryckbahnhof zur Verfügung. Von dort aus sind es nur 15 Gehminuten bis zur Schanze. Der Ski-Club Willingen rechnet mit insgesamt gut 1000 Zuschauern an den beiden Wettkampftagen.

 

Ist die Schanze überhaupt schon sprungbereit?

 

Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, damit die Springer am Wochenende eine bestens präparierte Schanze vorfinden. „Wir haben ausreichend Schnee im Auslauf liegen, der derzeit mit der Steilhangwalze verteilt wird“, sagt Schanzenchef Andreas Rohn. Auch entsprechende Schnee-Reserven seien vorhanden. „Wir liegen gut im Zeitplan, am Donnerstag fräsen wir die Spur “, sagt Mathias Göbel, der gemeinsam mit Nikolas Küthe und Team für den Anlauf zuständig ist.