FIS World Cup PyeongChang 16.02.2017
Stephan Leyhe nach Platz 12 bei der WM dabei
Maciej Kot gewinnt in PyeongChang
Andi Wellinger wieder auf dem Siegerpodest
Der zweite Einzel-Weltcup bei der Olympia-Generalprobe im koreanischen PyeongChang wurde auf der Normalschanze (HS 109) ausgetragen. Den Sieg holte sich der Pole Maciej Kot mit 108,5 und 110,5 Metern und 256,2 Punkten. Er verwies damit den Österreicher Stefan Kraft (106+107 Meter/252,2 Punkte) auf Rang zwei. Eine tolle Aufholjagd zeigte Andi Wellinger, der nach nur 99 Metern im ersten Durchgang mit dem weitesten Satz im Finale auf 112 Meter mit 240,8 Punkten noch von Rang 16 auf drei und damit erneut aufs Podium sprang. „Irgendwie ist es wie ein Happyend“, sagte Bundestrainer Werner Schuster nach der grandiosen Finalleistung Wellingers. „Der Andi hat es im zweiten Durchgang perfekt ausgenutzt.“ Mit dem nach dem ersten Durchgang noch führenden Slowenen Peter Prevc (240,0 Punkte), Daniel Andre Tande (238,8) aus Norwegen und Polens Top-Mann Kamil Stoch (231,7) waren die Plätze vier, fünf und sechs direkt neben dem Siegerpodest prominent besetzt. Andreas Wank (102+103/226,3) wurde sehr guter Neunter. Auch Stephan Leyhe (Foto) vom Ski-Club Willingen machte nach 101 Meter mit seinem Sprung auf 102 Meter und 218,8 Punkte im Finale Rang um Rang gut. Von 22 ging es noch bis auf Platz 12 nach vorn. Schon in der Qualifikation zuvor war es für den 25-jährigen Schwalefelder mit 105 Metern als Zweiter richtig gut gelaufen. Stefan Kraft hatte hier mit 113,5 Metern den neuen Schanzenrekord auf der Olympiaanlage aufgestellt, auf der 2018 Gold, Silber und Bronze vergeben werden. Gut für Stephan Leyhe, dass er nach dem überragenden fünften Platz gestern auf der Großschanze und Rang 12 heute mit einem guten Gefühl aus Pyeongchang nach Hause fliegt.
Pech hatte der Oberstdorfer Karl Geiger, der vorab mit starken 112 Metern die Quali gewonnen hatte. Nach einem richtig guten ersten Sprung auf 107 Meter spülte es ihn mit Windpech und seinem „Hüpfer“ auf nur 88 Meter mit 204,7 Punkten noch auf Rang 25 zurück. „Chancenlos bei diesen Bedingungen“, kommentierte Tom Bartels in der ARD einen sichtlich frustrierten Geiger. Pius Paschke hatte bereits in der Qualifikation den Sprung in den Wettkampf der besten 50 verpasst.
Nach dem Weltcup lüftete Bundestrainer Werner Schuster das Geheimnis um die noch ausstehende WM-Nominierung von zwei Athleten neben Wellinger, dem in Korea pausierenden Markus Eisenbichler und dem heute wegen einer Erkrankung geschonten Richard Freitag, das ja eigentlich seit gestern kein Geheimnis mehr war. „Karl Geiger und Stephan Leyhe gehen mit zur WM nach Lathi, die Entscheidung ist schon gestern gefallen. Die beiden haben die ganze Saison gute Leistungen geboten und sind gestern in die Top Ten gesprungen.“ Große Freude also bei allen Fans von Stephan Leyhe beim SC Willingen und im heimischen Upland, die ihm für seinen Start im hohen Norden die Daumen für weitere gute Ergebnisse drücken. Dass der „Upland-Adler“ mit der Weltelite mithalten kann, hat er in dieser tollen Saison mehr als einmal bewiesen.
Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef