FIS Skisprung Weltcup Lahti 04.03.2018
Markus Eisenbichler sprang auf das Podest
Nur Kamil Stoch war besser als der Bayer
Weitere elf Weltcup-Punkte für Stephan Leyhe
Markus Eisenbichler (286,0) ist beim Weltcup im finnischen Lahti erstmals in diesem Winter auf das Podest gesprungen und sein bisher bestes Resultat erzielt. Der 26 Jahre alte Siegsdorfer belegte nach dem Sieg der deutschen Adler im Teamwettbewerb beim Einzelwettbewerb am Sonntag Rang zwei im Einzelspringen und sagte: „Ich bin glücklich und hoffe, es geht so weiter.“ Mit 129,5 m im Finaldurchgang war er von Platz sieben auf Rang zwei gesprungen. Er musste sich nur dem polnischen Olympiasieger Kamil Stoch (314,2/132+134) geschlagen geben, der souverän seine Vormachtstellung unterstrich. Dritter war Österreichs Stefan Kraft, nur einen Zehntelpunkt hinter „Eise“.
„Die Claims sind abgesteckt. Aber wir werden Stoch den Gesamtweltcup trotz der Überlegenheit nicht schenken“, sagte Bundestrainer Werner Schuster im Hinblick auf die kommende Raw-Tour in Norwegen mit 16 Wettbewerben in zehn Tagen.
Noch bei Olympia in Pyeongchang war Eisenbichler für den Teamwettbewerb nicht berücksichtigt worden und durch den Willinger Stephan Leyhe ( 250,0/123,5+120) ersetzt worden, der in Lahti auf Platz 20 landete und weitere elf Weltcuppunkte sammelte. Mit 247 Punkten rangiert er jetzt ebenso wie in der Preisgeldrangliste mit 30.050 SFR auf Platz 18. Beim Teamwettbewerb am Vortag war diesmal der Willinger nicht eingesetzt worden, obwohl er sich als Vierter der Quali gut in Szene gesetzt hatte. Schuster dachte aber noch an die WM im Vorjahr, wo Stephan in Lahti bei äußerst schlechten Bedingungen eine bittere Enttäuschung erlebt hatte, die er ihm offenbar diesmal ersparen wollte.
„Ich kann nicht wirklich zufrieden sein. Ich habe einfach keine gute Position auf dieser Schanze gefunden und dann sind die Fehler an der Kante einfach zu groß“, analysierte der sympathische Waldecker selbstkritisch und geht jetzt in die Pause bis zur WAW-Tour am kommenden Freitag.
Olympiasieger Andreas Wellinger (278,1/125+123) verpasste in Finnland mit Rang acht den nächsten Podestplatz. Ein wieder starker Karl Geiger (277,4/123+128,5) wurde Neunter. Richard Freitag (262,6/122+120) blieb mit Rang 15 hinter den Erwartungen zurück. Gegen den überragenden Stoch, der in diesem Winter bereits die Vierschanzentournee, olympisches Einzelgold und Willingen/5 gewonnen hat, war das Skisprung-Feld hingegen chancenlos. Schon im ersten Durchgang legte er mit 132 Metern knapp 15 Punkte zwischen sich und die Konkurrenz. Im Gesamtweltcup baute der 30-Jährige mit 963 Punkten seine Führung drei Wochen vor dem Saisonende deutlich aus. Freitag (836) und Wellinger (768) folgen auf Platz zwei und drei. Die DSV-Adler konnten immerhin weitere Punkte im Nationencup mit nunmehr 4.468 Zählern gegenüber den nicht mehr so starken Norwegern (4.555) gut machen. Hier scheint noch alles drin für die Schuster-Truppe.