Club-News 22.03.2022
Linus Kesper bester DSV-Skijäger
Karolin Horchler tritt zurück
Michelle Göbels starkes Training
Pointner lehnte polnisches Angebot ab
EYOF-Spiele: Biathlet Linus Kesper läuft im Sprint auf Platz neun
Linus Kesper vom SC Willingen ist mit einem Top-Ten-Platz in den Wettkampf beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) gestartet. Der 19-jährige Athlet beendete den Sprint über 7,5 Kilometer im finnischen Vuokatti nach 21:10 Minuten auf Rang neun, drei Mal musste er in die Strafrunde abbiegen, und war damit bester deutscher Teilnehmer. Kesper fehlten im Ziel 1:12 Minuten auf Sieger Peter Hak aus Tschechien, der in beiden Schießeinheiten fehlerlos blieb. „Zum Rennen gibt’s gar nicht so viel zu sagen, ich bin sehr zufrieden mit der Laufleistung, das hat gut gepasst - auch mit den Strafrunden in den Beinen“, sagte der Willinger und ergänzte: „Das Schießen ist wieder so eine Sache, der eine Fehler liegend war okay, aber die beiden stehend hätten nicht sein müssen, was die Freude über das Ergebnis dann auch etwas dämpft. Aber alles in allem hat’s viel Spaß gemacht, es ist sehr cool zu sehen, wie man international steht. Und ein neunter Platz in einem internationalen Rennen, das hätte ich vor drei Jahren noch nicht erwartet.“ Dass Linus Kesper am Dienstag bester deutscher Starter war, ist nicht bedeutungslos. „Der schnellste in seinem Team zu sein immer gut und hier ist es noch mal wichtig für einen Platz in der Mixed-Staffel.“ Bevor aber die Staffeln Freitag an den Start gehen, steht am Donnerstag noch das Einzelrennen über 12,5 Kilometer an. „Im Einzel geht’s darum, bei der Laufzeit wieder richtig reinzuhauen wie im Sprint. Und die Trefferleistung muss natürlich stimmen, weil 45 Sekunden Strafzeit ansonsten schon richtig weh tun. Wenn beides passt, wird das sicherlich wieder ein guter Wettkampf.“
In Finnland ist neben Linus Kesper aber noch eine weitere Sportlerin des SC Willingen am Start. Und bei Skispringerin Michelle Göbel läuft es ebenfalls prima.
Sie hat im offiziellen Training auf der großen Schanze in Lahti einen starken Eindruck hinterlassen. Hinter Junioren-Weltmeisterin Nina Prevc (94,5+95,5/144,8) aus Slowenien belegte sie mit Weiten von 89,5 und 89 Meter sowie 117 Punkten den zweiten Platz. Dritte war Österreichs Junioren-Weltmeisterin im Mixed, Julia Mühlbacher (88+88/112,8).
Die übrigen DSV-Starterinnen in Finnland lagen mit Lia Böhme (5.), Klara Lebelt (20.) und Alwine Holz (25.) deutlich zurück, sodass die 18-jährige Upland-Schülerin gute Chancen hat, nach einem erfolgreichen Einzelspringen am morgigen Donnerstag auch im Mixed am Freitag starten zu dürfen.
„Die Schanze kenne ich ja von der Junioren-WM im letzten Jahr, aber da habe ich sie nicht gemocht. Heute war ein guter Tag und ich bin gut ins Training gestartet. Wie es im Wettkampf dann aussieht, werden wir sehen. Ich bin aber zuversichtlich, dass es gut laufen wird.“
Leonard Pfund (13.), Linus Maier (14.) und Paul Günther (26.) kamen nicht unter die Top ten und hatten alle auch Schießfehler. Beim Sieg der Schwedin Sara Anderssen über 6 km der Mädchen kamen Lea Zimmermann und Charlotte Gallbronner auf die Plätze fünf und neun, Julia Kink wurde Elfte und Sophia Sperl 17. Nach dem Einzelrennen über 12,5 km hat Kesper jetzt auch gute Aussichten auf die Teilnahme an der Mixed-Staffel am Freitag.
Karolin Horchler tritt zurück
Weit mehr als zehn Jahre war die 32-jährige Wahlruhpoldingerin Karolin Horchler Teil der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft. Bei der WM 2020 in Antholz feiert die gebürtige Hessin in der Silberstaffel ihren größten internationalen Erfolg. In den letzten Jahren wurde sie immer wieder von Verletzungen ausgebremst. Daher kam sie nach reiflicher Überlegung zum Entschluss, ihre Karriere zu beenden: "Ich hatte viel Zeit darüber nachzudenken, der Gedanke an ein Karriereende ist immer mehr gereift, und jetzt, da der Schritt vollzogen ist, fühlt es sich gut an." Neben der Silbermedaille 2020 in Antholz mit der Damenstaffel gewann Karolin sechs Medaillen bei Europameisterschaften. Sie stand fünfmal auf einem Weltcup-Podest und ist bei 70 Weltcup-Rennen an den Start gegangen. Beeindruckend ist ihre Bilanz bei Deutschen Meisterschaften: Acht Goldmedaillen hat sich die Skijägerin dort erkämpft. Die Begeisterung für den Sport schien Karolin fast schon in die Wiege gelegt worden zu sein. Ihre beiden Schwestern (Nadine, Kristin) waren ebenfalls im Biathlonzirkus unterwegs, Bruder Adrian ist Mountainbiker. Seit ihrem Abitur 2008 ist Karolin Teil der Sportfördergruppe der Bundeswehr.
Österreich führt im Nationencup
Vor dem Weltcup-Saisonfinale in Planica führt Österreich den Nationencup der Skispringer an. Aktuell liegt das Team von Cheftrainer Andreas Widhölzl mit 5.283 Punkten vor Deutschland (-178 Punkte) mit dem Willinger Stephan Leyhe , Norwegen (-474 Punkte) und den im Skifliegen überragenden Slowenen (-539 Punkte). Die DSV-Adler von Bundestrainer Stephan Horngacher hatten lange Zeit in dieser Wertung geführt. Auch das Duell um den Sieg im Gesamtweltcup bleibt weiterhin spannend. Der führende Japaner Ryoyu Kobayashi (1.544 Punkte) und der Deutsche Karl Geiger (-66 Punkte) liefern sich ein Duell auf Augenhöhe. Leyhe ist mit 329 Punkten in seiner Comebacksaison auf Platz 20 drittbester Deutscher. Stefan Kraft (-539) liegt aktuell als bester Österreicher auf Platz fünf. Im Skiflug-Weltcup liegt Kraft ex equo mit Timi Zajc auf dem ersten Platz.
Pointner lehnte polnisches Angebot ab
Alexander Pointner hat in der Tiroler Tageszeitung bestätigt, ein Angebot als polnischer Skisprung-Nationaltrainer erhalten zu haben – es aber nach reiflicher Prüfung aus finanziellen Gründen abgelehnt zu haben. Nach seinen Vorstellungen wollte er mit seinem Team – darunter auch dem Deutschen Marc Nölke – ein Gesamtprojekt für das Skispringen in Polen starten, dass alle Bereiche, auch Frauen, Nachwuchs etc., beinhaltet hätte.